Worum geht es beim Systemischen Elterncoaching?

Das Systemische Elterncoaching richtet sich an alle Bezugspersonen eines Kindes bzw. Jugendlichen und unterstützt sie dabei, Kompetenzen im Umgang mit familiären Konfliktsituationen zu erwerben und zu aktivieren. Die aus dem Konzept „Neue Autorität“ von Haim Omer und dem damit verbundenen gewaltlosen Widerstand hergeleiteten Interventionsmöglichkeiten zielen darauf ab, verloren gegangene Präsenz wiederherzustellen und Beziehungen wieder aufzubauen. Bezugspersonen sollen aus ihrer Hilflosigkeit herausgeholt, handlungsfähig gemacht und die Beziehung zwischen Kind und Bezugspersonen wiederhergestellt werden. Das Systemische Elterncoaching leitet Eltern dabei an, kontinuierlich und gewaltfrei unter Nutzung eines Unterstützungsnetzwerks auf ihr Kind positiv Einfluss zu nehmen und eine tragfähige, vertrauensvolle und sichere Bindung zu entwickeln. 

Mit welchen Mitteln arbeitet das Systemische Elterncoaching?

Verloren gegangene Präsenz entsteht durch vorangegangene Eskalationsprozesse wie Schreien, beidseitige physische Gewalt und damit verbundene elterliche Hilflosigkeit, die aufgrund von Scham und Isolation noch verstärkt wird. Der gewaltlose Widerstand (geprägt durch Mahatma Gandhi) zielt darauf ab, mit verschiedenen Methoden wie Deeskalation („kaltes Eisen schmieden“: in nicht eskalierenden Situationen wichtige Dinge besprechen, im Konflikt darauf verzichten), Bärumarmung, Dienstleistungsstreik etc. Eltern eine intensive therapeutische Unterstützung zu geben. Eltern werden angehalten, auf psychologische Anklagen gegenüber dem Kind/Jugendlichen und auf Geheimhaltung zu verzichten und ein soziales Netzwerk (Freunde, Verwandte) aufzubauen. Der Therapeut/die Therapeutin begleitet den Prozess fließend und ist in heißen Phasen immer für die Eltern ansprechbar. Die Gewaltbereitschaft des Kindes wird mit entschlossener Opposition und Konsequenz vonseiten der Eltern beantwortet, wodurch ihr nach und nach der Boden entzogen wird.